Gruben im Sankt Andreasberger Revier

In diesem Abschnitt sind die wichtigsten Gruben des Sankt Andreasberger Silbererzreviers zusammengestellt. Die Gesamtzahl der einst rund um die Bergstadt betriebenen Silberzechen kann auf etwa 300 geschätzt werden. Viele davon waren allerdings nur kleine, unbedeutende Versuchsbaue, die nur wenige Jahre in Betrieb standen. Allein aus der ersten Betriebsperiode zwischen 1520 und 1630 sind nach HONEMANN (1754) die Namen von 267 Gruben überliefert. Nach der Wiederaufnahme in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen etwa 60 weitere Namen hinzu, die aber oft nur neue Bezeichnungen für alte, lange aufgelassene Zechen darstellten. Geländekartierungen, einhergehend mit dem Studium des im Landesbergamt Clausthal vorhandenen Rißmaterials ergaben rund 200 lokalisierbare Grubenobjekte (Schächte und Stollen). Etwa 30 Gruben kam eine wirtschaftliche Bedeutung zu; sie standen über lange Zeit in Betrieb und lieferten die Hauptmenge des produzierten Silbers (insgesamt ca. 300 t).

Das Erzrevier läßt sich in zwei markante Teilbereich untergliedern, den Inwendigen Zug im Stadtgebiet und den Auswendigen Zug östlich des Wäschegrundtales am Beerberg.

"Inwendiger Zug"

Nr. Grube/Schacht Betriebszeiten Teufe
1 Kupferblume (Neuer Prinz Maximilian) 1716 - 1808 227m
2 Fünf Bücher Mosis (neu) 1717 - 1757 230m
3 Felicitas 1672 - 1763; 1826 - 1867 518m
4 König Ludwig 1662 - 1809 350m
5 Sankt Andreas 1644 - 1749 503m
6 Sankt Moritz um 1538 - 1616; 1662-1716 130m
7 Gnade Gottes vor 1590 - 1630; 1662 - 1910 285m
8 Bergmannstrost 1767 - 1910 245m
9 Catharina Neufang vor 1575 - 1624; 1662 - 1874 438m
10 Samson 1521 - nach 1621; 1662-1910 792m
11 Abendröthe 1692 - 1721,1732 - 1910 162m
12 St. Andreaskreuz 1537 - 1608; 1690 - 1866 520m
13 Morgenröthe vor 1595 - 1617; 1691 - 1769 175m

"Auswendiger Zug"

Nr. Grube/Schacht Betriebszeiten Teufe
14 Drei Ringe (vormals Altes Creuz) vor 1596 - 1621; 1646 - 1722 115m
15 Neues Glückauf 1770 - 1786; 1866 - 1895 135m
16 Weinstock (alt) vor 1596; 1662 1728 209m
17 Weintraube 1710 - 1728 234m
18 Weinblüthe 1710 - 1728 170m
19 St. Moritz & Casselsches Glück 1698 - 1729 154m
20 Redensglück 1766 - 1784 70m
21 Neuer Gottes Segen 1767 - 1812 210m
22 Claus Friedrich um 1788 - 1812 175m
23 St. Jacobsglück 1534 - nach 1606; 1661- 1763 271m
24 Silberner Bär 1675 - 1818 110m
25 Wennsglückt 1691 - 1751; 1787 - 1812 352m
26 Silberburg 1692 - um1730 175m
27 Engelsburg (im Breitenbeek) 1542 - 1621;1660 - 1765 291m

Der Montanhistorische Lehrpfad am Beerberg in Sankt Andreasberg erschließt dem Besucher die zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Auswendigen Zug. Der Besucher wird durch 39 Hinweistafeln und Lageskizzen auf Wanderwegen am Beerberg geführt. Ein Faltblatt zum Montanhistorischen Lehrpfad ist im Bergwerksmuseum Grube Samson und in der Kurverwaltung erhältlich.


Wichtige Wasserlösungsstollen

  Name Baubeginn / Bauzeit Länge
A Spötterstollen 1536 begonnen 1280 m
B Fürstenstollen 1533 begonnen 500 m
C St.Annenstollen 1um 1550 begonnen 530 m
D St. Jacobsglücker Stollen um 1534 begonnen 1000 m
E St. Johannes Stollen 1529 begonnen 1450 m
F Edelleuter Stollen 1534 begonnen 1760 m
G Grünhirscher Stollen 1692 - 1714 (1730) 10.150 m
H Sieberstollen 1714 - 1754 (1805) 13.000 m